Ergebnisse des Trickfilmworkshops mit Sarah Moll

Ankündigung:
Die Ergebnis des Trickfilmworkshops mit Sarah Moll werden am Samstag, den 18.11.2017,  um 14:30 Uhr im Kommunalen Kino zu sehen sein.

Lorenzo Mattotti

Ausstellung Lorenzo Mattotti

Cartoon Museum, Basel CH
Ausstellung Lorenzo Mattotti
11.11.2017 bis 11.03.2018

Cartoon Museum Basel
St. Alban-Vorstadt 28
CH-4052 Basel

Geschätzte 200 Besucher jeden Alters wohnten am 10. November 2017 im Cartoon Museum in Basel der Eröffnung der Ausstellung »Lorenzo Mattotti IMAGO« bei. Die Vernissage hatte den Charakter eines großen Events, da das wunderbare Museum keinen Saal besitzt und somit Begrüßungsworte von Kuratorin und Künstler wie bei eine päpstlichen Veranstalungen mittels Lautsprecher “nach Draußen” übertragen werden musste (in diesem Falle glücklicherweise nur in die anderen Räume des Museums, denn vor der Tür nieselte es auf die Raucher).

Mattotti (*1954) erzählte gut gelaunt von seinen Erfahrungen mit Ausstellungen seiner Werke, nachdem die Direktorin und Kuratorin Anette Gehrig zuvor erklärt hatte, was es mit Mattottis »ligne fragile« auf sich hat. Sprachgewandte hatten keine Probleme mit Schwitzerdütsch und Mattottis Französisch mit italienischer Note.

Lorenzo Mattotti ist Freunden des künstlerischen Comics wahrlich kein Unbekannter, im Gegenteil, er ist ein Star der französischen Comic Kunst. Was diese Ausstellung so spannend macht, sind neben den Originalen seiner bekannten Werke, vor allem die bisher unveröffentlichte Skizzenbücher. Mattotti, einer der herausragendsten Koloristen der Comic Geschichte ist auch ein grandioser Meister der Feder und des Tusche Pinsels. Die dynamischen, großformatigen Illustrationen für das Märchen »Hänsel und Gretel« sind im Obergeschoß eindrucksvoll arrangiert. Eine große Freude, diese wieder zu sehen, sie waren schon einmal in Luzern bei Fumetto zu betrachten.

Diese Ausstellung ist ein MUSS. Sie ist noch bis zum 11.03.2018 in Basel zu sehen.

ILLU3 Eröffnung der Ausstellung im Carl-Schurz-Haus

Donnerstag, 09.11.2017
Eröffnung »Balloons travel abroad« im Carl-Schurz-Haus Freiburg.

In den mit vielen Besuchern gefüllten Räumen des Carl-Schurz-Hauses eröffnete am Donnerstag, den 9.11.17, Alexander Sancho-Rauschel die Ausstellung von original Comic Zeichnungen unter dem Titel »Balloons travel abroad«. Die ca. 80 Besucher wurden von Friederike Schulte, der Direktorin des Hauses und Dirk Görtler vom Illu Verein begrüßt, danach erläuterte Sancho-Rauschel diese bemerkenswerte Sammlung, die er sein eigen nennen darf. Er merkte an, dass dies eigentlich keine Comic Ausstellung sei, denn Comics seien die gedruckten Produkte (Zeitung oder Hefte/Bücher), die man als Leser erwerben kann. Original Zeichnungen wurden ursprünglich als Abfallmaterial betrachtet, welche ja nur so lange benötigt wurden, bis man mittels Repro-Kameras davon gerasterte Aufnahmen gemacht hatte um sie dem eigentlichen Zweck, der Veröffentlichung, zuführen zu können.

Das erlaubte und erforderte es, dass an diesen Originalen Korrekturen mittels TipEx oder Überklebungen vorgenommen werden konnten. Auch die Texte wurden meist erst später eingefügt, genauso, wie die Farben. Die Vorzeichnungen wurden mit blauem Stift gemacht, den man nicht ausradieren musste, denn die Repro-Kamera nahm Blau nicht auf. Somit kann man in alten Originalen, die nach der Vorzeichnung mit Feder und Tuschepinsel überzeichnet wurden, die blauen Vorzeichnungen noch sehen. Das macht diese original Zeichnungen so interessant, denn man kann die Entstehungsgeschichte erkennen.

Nachdem es in den frühen Jahren der Comic Geschichte NICHT üblich war, den Zeichnern diese Originale später wieder zurück zu geben (wodurch viele Originale der Anfangszeit verloren sind), änderte sich dies irgendwann und die Zeichner konnten diese Originale zur geringfügigen Steigerung ihrer meist geringen Einkommen verkaufen oder Freunden und Kollegen schenken. Mittlerweile ist mit diesen Originalen ein Markt entstanden, der eine enorme Wertsteigerung zur Folge hatte. Umso erstaunlicher, dass es Sancho-Rauschel gelungen ist, eine solch eindrucksvolle Sammlung, nicht nur amerikanischer, sondern auch europäischer Kunstwerke, zusammenzutragen. Darunter so herausragende Zeichnungen, wie die von Walt Kelly für seine Serie »Pogo«, einer der wichtigsten amerikanischen Comic Klassiker (1940er Jahre bis 1974), der in Deutschland wegen der Unmöglichkeit der Übertragung ins Deutsch noch recht unbekannt ist. Ein Grund mehr, sich diese fantastische Ausstellung anzuschauen.

Am 15.11.2017 um 19 Uhr wird Sancho-Rauschel noch einen Vortrag zur Comic Geschichte im Carl-Schurz-Haus halten. Der Eintritt ist frei,

ILLU3 – noch mehr!

T 66
Ausstellung Thomas Ziegler: Die F.N.-Schlaufe
02.11.2017, 18 Uhr

Dirk Görtler
Nach einer kurzen Pause im Vernissagen-Programm von ILLU3, fanden sich am 02.11. wieder sehr viele Gäste ein, um bei der Eröffnung der Ausstellung des Leipziger Malers Thomas Ziegler mit anschließender Lesung aus dem von ihm illustrierten Buch »Die F.N.-Schlaufe« dabei zu sein. Darunter so gern gesehene Besucher wie etwa der Philosoph Prof. Dr. phil Ludger Lütkehaus, unter anderem Autor eines schwergewichtigen, über 700 Seiten dicken Buches mit dem vielsagenden Titel »Nichts«. Die Stühle reichten gerade noch aus, mancher machte sich Gedanken über die Statik des Gebäudes.

Nach der Begrüßung durch Michael Ott, dem Vorsitzenden des Kulturwerk T66, sprach Dr. Ralf Eichberg, der Direktor des Nietzsche-Dokumentationszentrums in Naumburg, ein Grußwort, in dem er auf die lange Vorgeschichte dieses Bilderzyklus und die fruchtbare Verbindung von Thomas Ziegler mit dem Nietzsche Dokumentationszentrum hinwies.

Danach schilderte Carmen Ziegler, Witwe des Künstlers, lebhaft die Entstehungsgeschichte dieses langwierigen Projekts ihres 2014 verstorbenen Mannes. Thomas Ziegler beschäftigte sich intensiv mit Friedrich Nietzsche, das ließ eine Art Biografie in Bildern erwarten, was die F.N.-Schlaufe allerdings genau nicht ist. Auch keine Nietzsche Exegese, sondern eine auf einer Drehbuch Idee basierende Groteske, ein skurriles, eigenständiges Werk. Das kommt daher im Gewand der »Pataphysik« eines »Pere Ubu«, also einer Mischung aus belesenen Anspielungen und derben Grotesken, ja sogar Schandliedern, die in der energiegeladenen Lesung von Carmen Ziegler auch gesungen wurden. Das war Beamer-Theater vom Feinsten und machte die Bilder von Thomas Ziegler zu einem plastischen Erlebnis. Auch wenn man sich eine Verfilmung des Stoffes danach nicht so recht vorstellen konnte, so hatte man immerhin den Eindruck, einer Theater Vorführung beigewohnt zu haben.

Verständlicherweise verlor sich Carmen Ziegler, wenn schon nicht in einer Endlos-Schlaufe, so aber immerhin in einer extensiven Lesung, die es den begeisterten Zuhörern am Ende unmöglich machte, die fast zeitgleich stattfindende Illu 3 Veranstaltung von Wolfgang Keller zu besuchen. Bei dessen Vortrag im Weinschlösschen zum Thema »Politik im amerikanischen Mainstream Comic«, ist jedoch zu vermuten, dass die Zielgruppen für diese beiden ILLU 3 Veranstaltungen sehr unterschiedlich waren und somit jeder sein eigenes Publikum erreicht hat.

 

04.11.2017

»Print it, Baby!« Messe für Gedrucktes
Literaturhaus Freiburg
Dirk Görtler

Keinen besseren Ort hätte sich die 2. Messe für Gedrucktes aussuchen können, als das neu eröffnete Literaturhaus Freiburg. An dieser Stelle gilt unser Dank Martin Bruch, der sein neues Haus für diese Veranstaltung im Rahmen von ILLU 3 geöffnet hat. Das idyllisch am Eingang des von prächtigen alten Bäumen bedachten Innenhofes der alten Universität gelegene Literaturhaus, ist eine großer Gewinn für Freiburg im Jahr 2017, vielleicht der Größte.

Gleich zur Öffnung von »Print it, Baby!« um 10 Uhr, füllte sich der Saal mit Besuchermassen, darunter wegen der zentralen Lage sicher viel neugierige Laufkundschaft. Aber dank der guten Vorbereitung der Veranstaltung durch Ludmilla Bartscht, kamen die Besucher natürlich auch ganz gezielt dorthin, um sich an den zahlreichen Ständen mit »Gedrucktem« einzudecken, wozu die Produzenten weit angereist waren. Bücher, Plakate, T-Shirts, Geschenkpapier, Karten und vieles mehr, Sachen, die sich nicht im normalen Laden finden. Diese können hier als Weihnachtsgeschenk oder für den eigenen Sammler-Bedarf erstanden werden.

Der vom Freiburger Konfuzius Institut eingeladene Comic Zeichner Sascha Hommer war bereit, seine Werke vor Ort nicht nur zu signieren, sondern diese, wie in Comic Kreisen üblich, zusätzlich mit einer kleinen Zeichnung aufzuwerten. Hommer und Andreas Töpfer erzählen im Literaturhaus am 04. und 05.11. über ihre Erfahrungen mit dem Metier Comic in Deutschland und in China (Hommer).

So mancher Freiburger entdeckte bei dieser Gelegenheit zur großen Überraschung, das Freiburg ein Literaturhaus besitzt, hoffentlich auch, dass es in Freiburg jetzt außerdem einen Verein für Illustration gibt.