ILLU3 – Tag 3
Der dritte Tag, der Marathon der Eröffnungen geht mit Besucherrekorden weiter.
Der Weg ist das Ziel …
Illustrator und Grafiker Wolfgang Keller erklärte in seiner Ausstellung »Der Weg ist das Ziel« im Haus der Medienwirtschaft anhand der Bilder seine Herangehensweise an den Auftrag zur Illustration. Zwischen 10 und 16 Uhr war Wolfgang dort präsent, um Besuchern zwischen Frühstück und Samstags-Shopping seine Werke näher zu bringen. Das interessierte Publikum hatte gleichzeitig Gelegenheit einen Ort der Kreativitätswirtschaft im Freiburger Stadtteil Stühlinger kennen zu lernen, wo Konzeption, Entwurf, Design, Fotografie und Druck an einem Ort zusammengefunden haben.
Schöner verstehen …
In der Hilda 5, den wunderschönen Räumen des Kulturaggregats, eröffnete Alexandra Junge ab 18 Uhr vor ca. 80 Besuchern die Ausstellung prominenter Illustratorinnen und Illustratoren aus ganz Deutschland, die sich unter anderem mit wissenschaftlicher Illustration beschäftigen. Alexandra beschrieb sehr treffend die Bedeutung und Ästhetik dieser High End Arbeiten, welche komplexe Zusammenhänge wissenschaftlicher Erkenntnisse visualisieren, wie es die Fotografie nicht könnte. Dass so etwas auch sehr schön aussehen kann (und muss, sonst schaut sich das ja niemand an) beweist die von Alexandra Junge herausragend kuratierte Bilderschau aufs trefflichste. Alexandra hat sich in der Vorbereitung dieser Ausstellung wirklich verausgabt, bis zur Erschöpfung gearbeitet, nicht locker gelassen. Das Ergebnis spricht für sich selbst. Und Alexandra bräuchte jetzt wahrscheinlich ein paar Tage auf der Insel.
Portfolio Show
Der spätere Abend war dann ganz der Freiburger Illustrationsszene gewidmet, als um 20 Uhr die Eröffnung der »Portfolioshow« vor über 100 Besuchern in den Räumen der Akademie für Kommunikation stattfand. 12 Illustratorinnen und Illustratoren um und aus Freiburg zeigen dort ihre Kunst. Hubert Warter, Dozent für Zeichnen an der Akademie und selbst Ausstellender, begrüßte die große Besucherschar im Namen des Hauses und Dirk Görtler gab Launiges zum Besten über den Typus des Illustrators, bzw. der Illustratorin. Scheue Wesen, die am liebsten ihre Tage vergraben im Atelier verbringen, um etwas zu erschaffen, was uns alle begeistert und in zahlreichen Medien seine Anwendung findet. Welcher Ort in Freiburg könnte dafür besser geeignet sein , als der Ort am Siegesdenkmal, wo der Nachwuchs ausgebildet wird.
Um der Illustration mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat sich nach Illu1 (2013) und Illu2 (2015) im Jahr 2016 Illu Freiburg e.V. gegründet. Aber auch um zu zeigen, was für hochkarätige Illustratorinnen und Illustratoren hier in der Gegend leben und arbeiten und um diese Szene besser untereinander zu vernetzen. Das dies gelungen ist, zeigte der Abend sehr klar und deutlich.
Dirk Görtler verriet an dieser Stelle auch, dass der Verein eine Vision hat, zu deren Umsetzung sicher noch einige Jahre vergehen werden, Dazu zählen natürlich erst einmal Publikationen (eine gibt es ja bereits), aber auch das Ziel einen festen Ort zu finden, an dem der Verein physisch Realität wird. Vielleicht ein Archiv, welches sich dem Sammeln von Dokumenten zur Illustrationsgeschichte hier in Freiburg widmet und das weit, weit, sehr weit entfernte Ziel, ein kleines »Museum der Illustration« zu gründen. Alle, die diese Ideen unterstützen möchten, sind herzlich aufgerufen Mitglied zu werden und damit dem Verein Gehör zu verschaffen. Und wenn sich sogar ein Mäzen finden würde …?