Katherine Levin-Lau

Ausstellung im Carl-Schurz-Haus.
Naturkundliche, genau gemalte Nachbildungen des Reichtums der Fauna, die besonders seit der Renaissance beliebten sogenannten „Tierstücke“, sind als die hauptsächliche Inspiration für Katherine Levin-Laus vielschichtige, furios farbige Druckgrafiken klar zu erkennen. Prägend für das außerordentlich vitale Werk der in Kalifornien lebenden gebürtigen New Yorker Künstlerin wurde 1992 ihr Besuch eines Kuriositätenkabinetts im alten Königspalast von Prag – in dieser „Wunderkammer“ sammelte der Hof seltsame und erstaunliche Relikte aus der aufkommenden Botanik und Zoologie und paarte diese Fundstücke aus der Natur auf etlichen Regalen mit ausgefallenen Kunstwerken und exotischen Souvenirs von Entdeckungsreisen. Ähnliche Collagen kreiert Levin-Lau auf ihren ausdrucksstarken Monotypie-Platten: Possierliche Seepferdchen und prachtvoll wuchernde Korallen, Schildkröten und Schmetterlinge, dräuende Oktopusse und flirrende Libellen, schillernde Käfer zwischen Algen und Blattwerk prangen auf ihren Bildtafeln, doch immer wieder mischt sich ein Talisman des unvermeidlichen Todes, ein Repräsentant der Vergänglichkeit unter diese quirligen Montagen – in Form von geisterhaft bleichen Skeletten vormaliger Vögel, Ratten oder urzeitlicher Panzerträger. Levin-Laus Drucke sind ergreifende Meditationen über den Kreislauf des Lebens, die unerschöpfliche, üppige Vielfalt unserer Natur und das Geheimnis der Endlichkeit. Die amerikanische Künstlerin stellt ihre Werke seit 30 Jahren international aus.

Vernissage 22.11., ab 19.00h
Ausstellung geöffnet:
Mo-Fr, 9.00-18.00h
Sa, 11.00-15.00
bis 17. Januar 2020

Carl-Schurz-Haus, Deutsch-Amerikanisches Institut
Eisenbahnstraße 62, Freiburg